Guten Morgen aus Târgu Jiu, die Zweite 😃
Eine weitere Nacht haben wir in der Upstairs Residenz erholsam und gut verbracht. Unser Tagesziel: die Transfăgărășan – ebenfalls eine lange und kurvenreiche Pass-Straße mit spektakulären Ausblicken durch die Karpaten. Auch diese ist ein Paradies und sehr beliebt, gerade bei Motorradfahrern. Das Wetter ist vielversprechend, einzig an den in der Ferne sichtbaren Bergwipfeln tummeln sich einige Wolken – hoffentlich haben wir mehr Glück als bei der Transalpina. 🫣
Doch zuerst folgten wir einer Empfehlungen unseres Gastvaters und machten Stopp bei den „bunten Bäumen“ – ohne den Hinweis wären wir hier sicher vorbeigefahren und hätten uns nur aus den Augenwinkeln über die farbigen Baumstämme gewundert. Als Mahnung für die Meinungsfreiheit wurden hier die Baumstämme mit Farbe bemalt und hinterlassen ein beeindruckendes Bild. Für mich (Regine) ein willkommenes Fotomotiv mit dem ich „spielen“ konnte.
Ein Stück hinter dem Wald gibt es ein Freizeitgelände mit Spielplatz und einem Haus, das auf dem Kopf steht sowie einer Hexen-Schlossnachbildung, die sehr liebevoll und detailreich zum Erkunden einlädt.
Weiter ging es durch abwechslungsreiche Landschaft, kleinen Dörfern und noch kleineren Siedlungen. Ein gutes Stück näher an unserem Tagesziel, fängt die Landschaft an sich zu verändern. Es wird wieder felsiger, kurvenreicher und langsam geht es über langgegangene Serpentinen durch dichten Wald dem spektakulärstem Teilstück der Transfăgărășan entgegen. Eher durch Zufall haben wir an einer Brücke mitten im Gebirge Halt gemacht, damit Marco mit dem Multikopter fliegen kann. Dieser Anblick und Ausblick ist kaum in Worte zu fassen. Der Fels ist so mächtig und strahlt Ruhe aus. Ganz klein konnten wir im oberen Bereich der Felswand einen Tunnel erkennen. Ein tiefes Tal mit einem kleinen Bach schlängelt sich unter der Brücke hindurch, eine Felsspitze ragt einzeln hervor, obendrauf thront eine Burg – zu gerne hätten wir uns die näher angeschaut. Zu dem hellgrauen Berg bilden die Tannen in sattem Grün einen herrlichen Kontrast. Das Wetter war wirklich gnädig, der Himmel blau und nahezu wolkenlos.
Wir machten uns wieder auf den Weg und fuhren nach einigen tollen Kurven durch den Tunnel und kamen an einem großen (Stau)-See an. Hier machten wir nochmal Pause für einige Fotos und fuhren dann immer entlang des Sees weiter in Richtung der eigentlichen Highlight-Strecke. Auf gängigen Plattformen und vor Ort wird man immer wieder angehalten, sollte man auf Bären treffen, im Fahrzeug zu bleiben und die Bären nicht zu füttern. Daran hält sich aber leider kaum einer, so das auch wir an einigen Stellen beobachten konnten, wie aus dem Autofenster geworfenes Brot am Straßenrand von Bären gefuttert wurde.
Im weiteren Verlauf veränderte sich wieder deutlich die Landschaft. Das Massiv der Karpaten stach immer mehr hervor, der Wald wurde immer weniger. Die Baumgrenze war fast wie mit einem Lineal gezogen. Leider nahmen aber auch die Wolken wieder zu und in der Ferne schien sich sogar ein Gewitter anzukündigen. Da wir aus Richtung Argeș kamen, mussten wir erst durch einen weiteren Tunnel um den wirklich grandiosen Blick über die Transfăgărășan hinunter ins Tal sehen zu können, der im Internet reichlich bebildert ist. Aufgrund der Wolken hielten wir uns auf der Südseite nicht zu sehr mit Ausblick-Pausen auf. Trotzdem war es auch hier schon sehr beeindruckend.
Durch den Tunnel zogen sich die Wolken und auf der anderen Seite fuhren wir direkt in grauen Nebeldunst. Wir konnte vage ein paar Hütten, Stände und Menschen erkennen, sind aber weiter gefahren in der Hoffnung einen wolkenfreien Ausblick zu finden – was uns auch gelungen ist. 2-3 Kurven nach dem offiziellen Parkplatz gab es eine gute Möglichkeit zum Anhalten und wir haben den wirklich tollen Blick genießen können. Ich glaube an dieser Stelle sprechen unsere Bilder für sich.
Der restliche Weg hinab ins Tal war genauso malerisch. Wenn man die Karpaten überquert hat, öffnet sich das Land mit weiten Feldern, auf denen Getreide und Mais angebaut wird. Unsere Endstation sollte Făgăraș sein, wofür wir, wie immer vom Wegesrand aus, eine Unterkunft suchten und fanden. Nach diesem Tag war uns beiden spätestens klar, das wir in Rumänien nochmal Urlaub machen wollen – das Land ist einfach zu groß und beeindruckend für 8 Tage 😀
Die Transfogarascher Hochstraße (rumänisch Drumul Transfăgărășan oder einfach Transfăgărășan) ist eine 2042 Meter hoch gelegene Passstraße in Rumänien. Die Straße verbindet das Argeș-Tal in der Großen Walachei mit dem Olt-Tal in Siebenbürgen, wobei sie das Făgăraș-Gebirge – eine Gebirgsgruppe in den Transsilvanischen Alpen – überquert. Die Transfogarascher Hochstraße ist Teil der 151 Kilometer (149,82 km[1]) langen, in Süd-Nord-Richtung verlaufenden Nationalstraße (Drum național) DN 7C.
Im Süden beginnt die Nationalstraße DN 7C in der Gemeinde Bascov im Kreis Argeș, sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Pitești, wo sie von ihrer Stammstrecke der Nationalstraße 7 abzweigt. Über Curtea de Argeș führt die Straße weiter nach Căpățânenii Ungureni, wo die eigentliche (nach unterschiedlichen Angaben) 90,167 Kilometer,[2] oder 117 Kilometer lange Transfogarascher Hochstraße beginnt, und endet vier Kilometer nach Cârțișoara im Kreis Sibiu an der Einmündung in die Europastraße E 68.[3]
Fazit: Unser Tag auf der Transfăgărășan war voller beeindruckender Landschaften und unvergesslicher Ausblicke. Von den „bunten Bäumen“ über die Serpentinen und den Stausee bis hin zu den Bärenbeobachtungen bot jede Etappe neue Höhepunkte. Trotz kurzzeitigem Nebel fanden wir klare Aussichten und malerische Szenen. Der Tag bestätigte uns, dass Rumänien für weitere Reisen unbedingt auf unserer Liste bleibt.
ℹ️ Die folgende Trackaufzeichnung stammt von Google Location History ℹ️
Dieser Track wurde nicht intentional aufgezeichnet und entstand vor diesem Blog. Daher kann es zu Ungenauigkeiten und fehlenden Informationen innerhalb des Tracks kommen.
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