Guten Abend aus Rijeka.
Der erste richtige Tag in Kroatien könnte folgende Überschrift tragen: Offroad-Abenteuer in Kroatien – Zwischen Mautfallen und Wildpferden. Der Tag begann mit einer kleinen Panne – mal wieder. Wir hatten uns gerade auf den Weg gemacht, als das Navi uns prompt auf eine mautpflichtige Straße leitete. Trotz aller Bemühungen, die Autobahn zu vermeiden, fand sich unser Fahrzeug vor einer großen Mautstation wieder. Der Umweg kostete uns zwar nur knappe 4€, aber der Frust darüber, dass wir erneut in eine Mautfalle getappt waren, war groß. Sei es wie es ist, nutzen wir eben die wirklich gut ausgebaute Autobahn und machten ein paar Kilometer gut. Der Tag wird sicher wieder lang genug 😉
Kaum hatten wir die Mautstation hinter uns gelassen, dauert es nicht lange bis wir im Hinterland durch völlig andere kroatische Landschaften kurvten. Wir durchfuhren schmale Straßen, Serpentinen und Höhenmeter, bis plötzlich Schilder auftauchten, die eine unerwartete Begeisterung bei uns auslöste: „Winnetou-Schilder“. Für die Fans von Karl Mays Romanfiguren war das ein kleines Highlight. Es fühlte sich fast so an, als würden wir durch die Landschaften reiten, die einst als Kulisse für die berühmten Filme dienten.
Unsere erste Offroad-Strecke des Tages fing sehr spannend an. Die unbefestigte Straße führte uns durch eine raue, aber wunderschöne Landschaft. Die Ausblicke waren schlichtweg atemberaubend, auch wenn der Horizont sich leider im diesigen Licht verlor. Dennoch, die Weite der Adriaküste mit Blick auf die Insel Krk, war beeindruckend. Es war, als hätte man die Natur extra für uns in Szene gesetzt. Wir wähnten uns am obersten Punkt der Strecke und nutzten die Ausblicke mit aller Technik die wir haben. Zwar ging es nicht mehr direkt an der Bergkante weiter, aber trotzdem immer noch nach oben. Dadurch hatten wir auch weiterhin ein paar schöne Spots. Ganz am Ende des Trails dann sogar eine Aussichtsplatform mit steinerner Bank.
Nach diesem aufregenden Abschnitt ging es weiter auf den zweiten Trail. Dieser entpuppte sich jedoch als weniger abenteuerlich. Der Trail führte uns durch einen Bereich voller bemooster Geröll- und Felsbrocken. Trotz der idyllischen Atmosphäre stellte sich heraus, dass die Strecke zwar landschaftlich reizvoll, jedoch wenig anspruchsvoll zu fahren war. Manchmal ist es eben das Zusammenspiel aus Natur und Herausforderung, das ein Offroad-Erlebnis unvergesslich macht – und dieses Mal war es eher die Natur, die im Vordergrund stand. Allerdings war der Track insgesamt recht lang, so das auch der schönste Wald irgendwann nur noch Wald ist. Ein kleines Highlight wartete aber noch auf uns, wenn wir es auch erst nach Befragung von Tante Google voll begriffen. Am Waldrand tauchten eine Herde von Pferden auf. Sogar mit einem braun-weiß-geschecktem Fohlen. Meine Vermutung: Wildpferde. Hatte Kroatien nicht noch Wildpferde? Ja, es gibt sie hier noch bzw. wieder. Durch die Kriegswirren im Balkan frei gekommen und im Laufe der Jahre verwildert, finden sich heute in Kroatien mehrere Herden verwilderter Hauspferde.
Fazit: Der Tag brachte eine Mischung aus unerwarteten Überraschungen und ruhigen Momenten. Auch wenn nicht jeder Trail das erwartete Abenteuer bot, so hinterließ Kroatien mit seiner wilden Schönheit und den kleinen Zufällen, die uns begegneten, dennoch einen bleibenden Eindruck. Wir können ja nur von einem kleinen Teil des Landes sprechen – aber die Gegend der Trails gefiel uns sehr gut – auch unsere LowBudget Unterkunft überrascht positiv. Als Studentenwohnheim verfügt es über angemessene Arbeitsplätze – eine Wohltat, mal nicht im Bett den Blog schreiben zu „müssen“ 🙂
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