📍 Kassel
🗓️ 2025-06-01
🌡️ 18 °C
🚶 4 km gelaufen
Der gestrige Abend verabschiedete sich mit einem ordentlichen Gewitter, das uns in der Scheune zunächst nur streifte – in den frühen Morgenstunden prasselte dann kräftiger Regen aufs Dach. Unser Plan: Kassel Wilhelmshöhe, die berühmten Wasserspiele erleben. Ein kurzer Check der Wetter-App – sieht machbar aus. Noch ein bisschen Regen, aber mit etwas Glück kommen wir drum herum. Und zur Not haben wir ja unsere Regenjacken.
Also los: Schlüssel abgeben, Salami bezahlen, und zum Abschied noch ein paar Eindrücke weiterer Home & Classics-Unterkünfte mit auf den Weg bekommen. Ein echtes Highlight: Michael’s Hund Mr. Bean, ein 14 Jahre junger, freundlicher und kuschelfreudiger Golden Retriever. Mit dem Tipp, über den Hohen Meißner zu fahren, machten wir uns – nach ausführlichem Gekraule – auf den Weg. Die Strecke hätte kaum malerischer sein können: sanfte Hügel, kurvige Straßen, weite Felder, Wiesen und Wälder – eine Traumroute für Motorradfahrer.
Ein kleines Kuriosum, das uns schon am Vortag aufgefallen war: In Hessen herrscht offenbar Dauerstau. Egal, welche Strecke wir ins Navi eingaben – alles rot. Keine Autos, keine Baustellen, keine Sperrungen – und trotzdem durchgehend „Staugefahr“. Hessen scheint da seine ganz eigene Logik zu haben. Wir haben’s mit einem Schulterzucken ignoriert.
Je näher wir Kassel kamen, desto schlechter wurde das Wetter – am Parkplatz Wilhelmshöhe (Park) begrüßten uns Gewitter und Starkregen. Trotzdem war ordentlich was los – vermutlich weniger als bei Sonne, aber immer noch viele Besucher. Im Parkticket für 8,50 € war der Bustransfer mit Linie 23 bis ganz hoch zum Herkules-Monument enthalten – das hatten wir vorher im Netz recherchiert. Also rauf mit dem Bus zum Startpunkt der Wasserspiele, um später entlang des Wasserverlaufs die Wilhelmshöhe wieder hinabzulaufen.
Das Monument Herkules mit den Wasserkaskaden ist wirklich imposant. Dunkler Fels – oder ist es betonierter Fels? – dominiert die Szenerie. Links und rechts der Kaskade führen Stufen in vier Etappen nach unten. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf den künstlichen Wasserfall. Um 14:30 Uhr sollte der Hahn aufgedreht werden – und das hat sich wohl auch der Wettergott gedacht, denn nahezu zeitgleich öffnete er erneut die Himmelsschleusen. Nass von oben, nass von vorn – aber wir ließen uns den Spaß nicht nehmen und knipsten fleißig Fotos.
Vom letzten großen Wasserbecken führte uns der Weg weiter durch den Wald hinab, vorbei an der Teufelsbrücke mit einem hübschen – aber recht wasserarmen – Wasserfall, vorbei am Aquädukt bis zu einem kleinen Tempel, der seitlich der Fontäne liegt. Über eine Brücke gelangten wir zu einem großen Platz mit dem besten Blick auf die Fontäne und die Kaskaden im Hintergrund. Hier entdeckten wir noch einen weiteren Wasserfall, der sich spektakulär aus einem Felsturm ergoss. Mittlerweile hatte der Regen nachgelassen, und die Sonne half dabei, unsere nassen Ärmel wieder zu trocknen. Dann, begleitet von vielen „Oohs“ und „Aahs“, stieg die Fontäne vor blauem Himmel beeindruckend in die Höhe – ein perfekter Moment.
Der restliche Abstieg verlief zügig, und bald waren wir zurück am Parkplatz. Wir wollen uns lieber nicht vorstellen, wie voll das Spektakel bei Sonne und in der Ferienzeit ist. Auch im Regen war es eindrucksvoll und definitiv ein Erlebnis.
Auf dem Rückweg über die A44 bekamen wir dann tatsächlich mal echten Stau – beziehungsweise jede Menge stockenden Verkehr. Tja, irgendwann muss die Dauerstaumeldung ja auch mal ihre Berechtigung haben 😄. Kaum in NRW, war A) die Anzeige im Navi weg, und B) meldeten sich auch die Verkehrsnachrichten im Radio zurück.
Fazit: Es gibt kein schlechtes Wetter – nur unterschiedliche Arten, ein Abenteuer zu erleben. Auch wenn heute nicht jedes Foto ein Treffer war, bleiben die Eindrücke im Kopf. Und genau darum geht’s doch: rausgehen, staunen, erleben – ganz egal, ob bei Sonne oder Regen.
Danke fürs Lesen! Wir freuen uns über eure Kommentare, Gedanken oder Erfahrungen. Folgt uns gerne auf WhatsApp oder Instagram, damit ihr nicht verpasst, wenn es wieder heißt: Abenteuer!
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