📍 Bardonecchia
🗓️ 2025-09-08
🌡️ 20 °C
🚙 193 km gefahren
Endlich Offroad-Feeling!
Unsere Nacht in einer sehr modernen, frisch renovierten Wohnung war ruhig, und die Betten waren bequem und gemütlich – mit sehr großen Bettdecken.
Der erste Stopp brachte uns nach knapp 500 Metern direkt zu Kaffee und Croissants, die wir wieder mitgenommen haben. Der Kaffee bekommt 3 von 5.
Dann ging es erstmal auf die Autobahn mit Maut, die für uns Touristen ganz schön teuer ist.
An einer Raststätte mit herrlichem Bergpanorama haben wir die erste richtige Pause gemacht: Croissants verschnabuliert und noch einmal Kaffee besorgt – der leider nur eine 2 von 5 bekommt.
Weiter geht’s. Google Maps meldet Stau und 5 Minuten Verzögerung. Es wird einspurig. Da wir kurz vor unserer Ausfahrt sind, erwarten wir eine Baustelle. Aber nein – es ist der Fréjus-Straßentunnel, auch Mont-Cenis-Straßentunnel genannt. Ein mautpflichtiger Autobahntunnel in den Alpen zwischen Frankreich und Italien, auf der Verbindung zwischen Modane und Bardonecchia. Uns kostet er stolze 58 €, dafür ist er mit 12,87 km Länge aber auch beachtlich. Immerhin gab’s einen Flyer mit Verhaltenstipps und Notfall-Infos.
Direkt nach dem Tunnel mussten wir einmal scharf rechts abbiegen, und schon waren wir auf dem Zubringer zum Colle de Sommeiller. Trotz Asphalt hatte es diese schmale Straße in sich: enge Kurven und kaum Platz für Gegenverkehr. Dann tauchte ein kleines Dorf auf – sogar mit Restaurant – und das erste richtige Hinweisschild für unseren heutigen Pass.
Wir haben die Insta aufs Dach montiert und sind weitergefahren, bis wir an einer kleinen Hütte unsere heutige Offroad-Mautgebühr bezahlt haben. Von hier: 25 km one way direkt hinein in die massiven Alpen. Am höchsten Punkt mit knapp über 3.000m stand vor einigen Jahren noch ein Hotel. Inzwischen ist es abgerissen. Übrigens ist der Colle Sommellier der höchste Punkt der Alpen, den man offiziell und legal mit Auto anfahren darf.
Die ersten Kilometer schraubten wir uns mit Allrad über schmale Schotterwege, während von hinten und vorne immer wieder Motorräder oder andere Offroader kamen. Es war wirklich viel los. Wir erreichten eine große Staumauer mit türkisblauem See – traumhaft schön. Kurz darauf ein Abzweig mit Imbisswagen und Rastplatz – und ab hier begann der eigentliche Spaß: der richtige Offroad-Teil.
Schmale Spitzkehren, steile Passagen, der Weg wurde immer steiniger. Die Baumgrenze ließen wir hinter uns, Sträucher wurden weniger, stattdessen kletterte eine Kuhherde entspannt durch die Hänge und schaute uns gelassen bei unseren Manövern zu. Einige Motorradfahrer legten sich in den engen Kehren auch mal ab. Selbst mit unserem kurzen Vitaralino mussten wir zwei-, dreimal umsetzen. Der Untergrund wurde zunehmend anspruchsvoller, immer größere Steine und Geröllbrocken säumten den Weg. Die Landschaft wirkte wie eine Mondlandschaft: nur Geröll, Stein und hier und da ein kleines Blümchen.
Oben am ehemaligen Hotelstandort gibt es inzwischen ein kleines Infocenter mit Bildergalerie und zwei Schlafräumen für je 8–10 Personen – einfache Holzgestelle, gedacht für Isomatte und Schlafsack.
Das Wetter war durchwachsen: trocken, aber die Gipfel hingen voller Wolken, die wild über die Berge zogen. 13 Grad, ordentlicher Wind. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, noch ein Stück weiter zu Fuß zu gehen und die 3.000-Meter-Marke zu knacken. Geschafft! Puh. Was für ein Auftakt.
Marco packte den Copter aus, machte Luftaufnahmen, und wir gönnten uns das zweite Croissant. Kurz vor dem Rückweg war noch eine Kuschelsession mit Hündin Kira drin – danke und Grüße an dieser Stelle!
Bergab rollte es sich einfacher. Steine und Schlaglöcher erforderten Aufmerksamkeit, aber da die meisten Offroader schon weg waren, hatten wir die Strecke oft für uns. Am Imbiss gab’s ein kleines Abendbrot, danach ging es flott zurück. Nun sitzen wir am Blog, sortieren Bilder und lassen den Tag Revue passieren.
Fazit: Der Colle de Sommeiller hat uns alles geboten, was man sich von einem Offroad-Tag erträumt: enge Kehren, Geröll, staubige Höhenmeter, tierische Begegnungen, Wolkenstimmung – und das Gefühl, wirklich ganz oben zu sein. Ein Einstieg, der Lust auf mehr macht. 🚙⛰️
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Wieder wahnsinnig schöne Bilder. Viel Spaß weiterhin
Vielen Dank! 🤗