Guten Morgen aus Făgăraș.
Zur Abwechslung stand nicht Autofahren im Vordergrund der Tagesplanung, sondern wandern. Der Wanderweg im Vârghiş Gorge schlängelt sich tief in der Natur der Karpaten durch eine Schlucht, hält einige Brücken (zumeist mehr oder weniger wackelige Hängebrücken) und Höhlen zum Anschauen bereit.
Wie immer früh morgens das Auto gesattelt, kamen wir gegen 11 Uhr am Parkplatz an, wo lediglich ein Ranger und ein anderes Auto parkten. Der Ranger hat uns eine kurze Einweisung für den Track gegeben und eine kleine Parkgebühr (10 Lei, umgerechnet etwa 2€) eingezogen.
Schon die lange schmale Straße durch die Berge in Richtung Schlucht war Natur pur. Das Wetter spielte hervorragend mit, die Sonne schien, es war trocken und angenehm warm.
Dieser Wanderweg hat es in sich, wenn man wie ich (Regine) kein Freund von wackeligen und rutschigen Angelegenheiten ist. Hätte ich vorher gewusst was uns erwartet, hätte ich ordentlich Muffensausen gehabt – so bin ich mit Marco munter drauf los gestapft (Anm. von Marco: Hab´s ihr absichtlich nicht gesagt! 😅). Erstmal über einen lauschigen Wanderweg neben einem kleinen Bach entlang, über eine große Wiese hin zum Start des eigentlichen Wanderwegs. Hier dann die erste Brücke, nicht sonderlich vertrauenserweckend aber getreu unserem Motto: Abenteuer! 😃
Der Fluss zieht sich mal leise, mal lauter gurgelnd durch die Schlucht, der Wanderweg führt mal links mal rechts daran entlang. Man ist umgeben von purer reiner Natur, die Wege sind mit heimischen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Es gibt einige Stellen, die wären in Deutschland so nicht zugelassen. Nicht der Mensch gibt den Weg vor, sondern die Natur, deswegen muss man nicht nur immer wieder die Flussseite wechseln, sondern auch einige Male über Felsen oder an den Felswänden entlang klettern. Aber es macht den Reiz des Weges aus, man fühlt sich wie ein kleiner Eroberer der Natur und darf wirklich Teil davon sein. Es ist so unfassbar ruhig, das alles in einem tief durchatmet und ebenfalls zur Ruhe kommt. Ganz alleine waren wir jedoch nicht unterwegs – wir sind anderen Wanderern begegnet und konnten wieder wunderbar freundliche Gespräche mit gut deutsch sprechenden Rumänen führen.
Wie erwähnt bin ich kein Freund von Hängebrücken, doch die eigentliche Herausforderung erwartet uns bzw. mich am Ende der Schlucht, wo der Weg steil und nur durch ein kleines Rohrgeländer gesichert direkt am Fels in die Höhe ging. *pfuh* das hat mich Nerven gekostet. Oben angekommen fanden wir uns auf einer großen Wiese wieder, am anderen Ende ein Sitzplatz mit Sonnenschirm und einem Bauwagen, der normalerweise Kleinigkeiten zu essen und zu trinken verkauft. Erschöpft haben wir, inzwischen 15 Uhr durch, Pause gemacht und sind direkt von den obligatorischen Hofhunden begrüßt worden. Zwei große zottelige Kerle, die mächtig aussahen, aber sehr lieb waren.
Von hier kann man sich entweder mit dem Auto abholen lassen, zu Fuß zum nächsten Dorf weitergehen, oder den gleichen Weg zurück durch die Schlucht nehmen. Wir entschieden uns natürlich für die letzte Option. Mit frischem Adrenalinkick habe ich mich den Abhang wieder hinuntergewagt. Der Rest des Weges war dann nur noch ein Klacks, aber immer noch genauso schön und friedvoll. Bis auf eine hat Marco die Höhlen alleine erklommen. Diese kleinere ging ein Stück weit in der Berg hinein, hatte reichlich vielbeinige Bewohner und bot einen tollen Blick ins Grün. In den anderen waren sogar Fledermäuse zu finden.
Herrlich erschöpft und sehr zufrieden sind wir nach etwas mehr als 7 Stunden wieder am Auto angekommen und haben uns wie üblich auf die Suche nach einer Unterkunft und etwas zu essen gemacht.
Fazit: Allem Bammel zum Trotz wegen der Brücken und des letzten Stück an der Felswand, würde ich diesen Weg immer wieder gehen. (Anm. v. Marco: Ich komm‘ drauf zurück! 😁)
ℹ️ Die folgende Trackaufzeichnung stammt von Google Location History ℹ️
Dieser Track wurde nicht intentional aufgezeichnet und entstand vor diesem Blog. Daher kann es zu Ungenauigkeiten und fehlenden Informationen innerhalb des Tracks kommen.
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