Guten Morgen aus Sighisoara…
…die letzte Nacht in Rumänien war herrlich ruhig und erholsam. Mit dieser Unterkunft hatten wir wieder ein sehr glückliches Händchen (siehe unten). Sehr wehmütig packten wir unsere Koffer und machten uns auf die Suche nach Frühstück und zurück nach Cluj, von wo am Nachmittag unser Flug zurück nach Hause gehen soll. Vorher wollten bzw. mussten wir unseren Mietwagen waschen, trotz des überwiegend guten Wetters hat er doch etwas gelitten. Eine Waschbox, wie wir sie kennen, in Cluj zu finden war ein ganz eigenes Abenteuer. Irgendwo in den Tiefen einer Seitenstraße mit Hinterhöfen wurden wir fündig und haben das Auto waschen lassen.
Ging es in den anderen Beiträgen um das jeweilige Tagesziel, möchten wir hier unsere allgemeinen Eindrücke schildern.
Frühstück zum Beispiel ist in Rumänien anders als Zuhause (ist es ja meistens). Wir brauchten ein bisschen, denn gerade wenn man so viel „on the road“ ist, findet man nicht immer was Passendes. Aber nach einer Weile waren wir daran gewöhnt und mit herzhaften Teigtaschen und Kaffee gut gestärkt.
Jeden Tag sind wir auf dem Weg in die Natur an großen Mais- und Getreidefeldern, Wiesen mit Pferden oder Kühen vorbei und durch viele kleine Dörfer und Siedlungen gekommen. Das Straßenbild ist überall ähnlich. Jedes Haus hat einen Zaun oder Mauer mit Tor zur Straße hin, dahinter sieht man oft Obstbäume. Die vielen kleinen Obst- und Gemüsestände vor den Häusern legen nahe, dass hier jeder mindestens für den Eigenbedarf Lebensmittel anbaut oder -pflanzt. Was übrig bleibt wird an der Straße verkauft. Ab und zu sieht man Schilder an diesen wackeligen Tischen, auf denen „HAMBURG“ steht – das hat uns natürlich stutzig gemacht und wir haben versucht herauszubekommen, was das genau ist. Mit Hilfe von Google-Übersetzer und ein bisschen Gestik konnten wir es dahingehend einschränken, dass es sich um eine spezielle Weintrauben-Sorte handelt. In Rumänien bezieht sich das Wort „Hamburg“ auf den Rebsortenamen „Hamburg Muscat“ oder „Muscat Hamburg“. Dies ist eine Traubensorte, die für ihre süßen und aromatischen Früchte bekannt ist. Die Trauben haben eine intensive Muskatnote und sind sowohl als Tafeltrauben als auch für die Weinherstellung beliebt – was ich (Regine) absolut bestätigen kann. 😊
Die Stromversorgung ist teilweise mehr als abenteuerlich, wilde Kabelknäuel sieht man an fast jedem Strommast, viele Häuser sind renovierungsbedürftig oder noch im Rohbau, aber trotzdem bewohnt. An Balkonen reihen sich Geranientöpfe, aber das Geländer fehlt. Immer wieder sieht man auch große Rohbauten mit Freitreppen und kunstvoll geschmiedeten Toren in Silber oder Gold. Die Menschen hier tun was sie können, um ihr Heim schön zu gestalten. Viele Blumen, Deko und farbige Fassaden geben den Dörfern ihren ganz eigenen Charme.
Durch große Städte sind wir nicht so viel gekommen, einzig Cluj und Brasov haben wir uns etwas genauer angeschaut. Während Cluj stellenweise sehr modern ist, überwiegt in Brasov historische Architektur – sicherlich kann dieser Eindruck täuschen, haben wir natürlich nicht die ganze Stadt erkundet.
Highlights unserer Unterkünfte:
Die erste Nacht haben wir in Cluj-Napoca in einem Apartment-Komplex verbracht, in der Nähe des Flughafens, weswegen wir es ausgesucht haben. Unser Apartment war zwar klein aber sauber und ordentlich mit einfachem Zugang per Code-System (ausgefallener Code: 0000). Mehr brauchten wir für diese Nacht nicht.
Nach Cluj waren wir 2 Nächte in Târgu Jiu in der Upstairs-Residenz, strategisch günstig für unsere Pläne am Stadtrand gelegen, gepflegt und sehr liebevoll eingerichtet.
Als nächstes haben wir in Făgăraș Station gemacht. Die Wohnung war etwas schwer zu finden, aber die Vermieterin ist uns zur Schlüsselübergabe entgegengekommen. Auch hier alles sehr gepflegt, sauber und ordentlich. Abends waren wir das erste Mal richtig essen. Das Lokal wirkte wie Omas großes Wohnzimmer mit allerlei verschiedenen Stühlen, Teppichen und Bildern. Das Essen war gehoben und sehr lecker. Am Morgen haben wir das typische Frühstück an einem kleinen Imbiss am Straßenrand bekommen.
Die fünfte Übernachtung war im Stadtrandgebiet von Brasov – unser Highlight war hier definitiv die Vermieterin, eine sehr liebe und freundliche Großmutter (rumänisch „Bunica“ – kurz Buni), mit der wir uns eine ganze Weile über den Google Übersetzer herzlich unterhalten haben. Sie hat uns mit fast deutschem Frühstück versorgt, unter anderem mit einer großen Tomate aus dem eigenem Garten.
Die nächste Übernachtung hatten wir in Ploieşti – absolutes Highlight war für uns ein Kaffeeladen, den wir ein paar Straßen entfernt in der Nähe eines Wochenmarktes gefunden haben. Dazu Kekse – ein perfektes Frühstück. Am Abend vorher haben wir landestypisch in einem Restaurant gegessen – eine Art Fleischeintopf mit Polenta und Marco eine Grillpfanne mit frischem Gemüse.
Im tiefen Hinterland, abseits des kleinen Dorfes Nehoiu in einer Siedlung mit gefühlt nur 4 Häusern, hatten wir am nächsten Abend ein ganzes Haus für uns alleine. Der Weg hinauf hatte 66A-Style 😀 Wie gut, das wir noch die Tomate von Buni hatten, zusammen mit ein paar Keksen und frischen Weintrauben ergab es ein leckeres Abendessen – hier einen Imbiss oder ähnliches zu finden, wäre nicht möglich gewesen 😀
Zum Abschluss waren wir in Sighisoara – mit Abstand die schönste Wohnung. Die Altstadt von Sighisoara darf man als Tourist nicht mit dem Auto befahren, wir hatten aber genau hier unsere Unterkunft – also war uns ent- und beladen erlaubt. Parken mussten wir unterhalb der Zitadelle. Die Wohnung hatte dicke Mauern und war herrlich kühl.
Fazit: Wir könnten noch so viel mehr erzählen – lassen an dieser Stelle aber lieber die Bilder für sich sprechen.
ℹ️ Die folgende Trackaufzeichnung stammt von Google Location History ℹ️
Dieser Track wurde nicht intentional aufgezeichnet und entstand vor diesem Blog. Daher kann es zu Ungenauigkeiten und fehlenden Informationen innerhalb des Tracks kommen.
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