Guten Abend aus Brașov
So schön wie der gestrige Tag ausgeklungen ist, so schlecht fing Tag neun auf unserer Reise an. Es war ca. drei Uhr nachts, als Regine mich plötzlich fragte, ob wir was gegen Durchfall dabei haben. 😳 Zum Glück haben wir Imodium® akut eingesteckt, allerdings schlug das erstmal so gar nicht an. Die Nacht wurde zum Tag – und Regine verbrachte mehr Zeit auf dem Klo als im Bett. Die Arme!
Unsere ursprünglichen Pläne für heute: Die „sieben Leitern“ besuchen, den Brașov „Berg“ mit der Telecabina Tâmpa hinauf gondeln und in Râșnov die „Bauernburg“ begutachten. Sportlich und zeitlich eng getaktet. Bei dem Zustand von Regine war an sowas nicht mehr zu denken! Direkt am Morgen habe ich unseren Gastgeber in Săcele gefragt, wann wir auschecken müssen – vor dem aktuellen Hintergrund. Währenddessen ist Regine wieder eingeschlafen – kein Wunder! So ein Durchfall ist echt anstrengend und viel geschlafen hat sie auch nicht. Zum Glück durften wir eine Stunde länger – bis 13 Uhr – bleiben. Ich nutzte die Zeit um uns eine Unterkunft in Brașov zu suchen. Da hier alles recht eng bei einander liegt, fand ich auch etwas. Nur ca. 20 Minuten Autofahrt – ob das machbar ist? Eine Toilette wird man Sonntags on the Road so schnell keine finden. Also nochmal aufs Töpfchen und auf geht die wilde Fahrt nach Brașov in ein Neubaugebiet. Wir haben noch bei einer Apotheke angehalten – Mist, es ist ja Sonntag, die hat zu! (irgendwie verlieren wir im Urlaub das Zeitgefühl!). Dennoch haben die Apotheken hier alle ein grün leuchtendes, hektisch blinkendes, LED Schild. Nicht zu übersehen! Wir dachten: Wenn’s leuchtet, hat’s auch auf. Dem ist hier aber nicht so.
Angekommen am Ziel! Regine sieht müde aus – aber scheinbar ist der Druck noch erträglich. Wir sollten trotzdem schnell schauen, dass wir in die Wohnung kommen. Als wir ankamen trudelte schon wieder eine WhatsApp vom Vermieter ein. Der Schlüssel befindet sich im Schlüsselkasten – PIN Code: 0000. Hatten wir das nicht schonmal? 😳
Okay, wir sind im Haus, haben den Schlüssel, wissen welche Etage und stehen nun vor der Frage: Welche Wohnung ist es denn? 🧐 Hoffentlich kann Regine weiter durchhalten, sie sitzt schon wieder ganz traurig auf der Treppe. 🥺 Doch fünf Minuten später kam dann auch die erlösende Info, welches Apartment wir beziehen dürfen. Alles ganz neu hier, wirklich toll! Während Regine sich wieder auf der Toilette „austobte“, schaute ich nach, welches Programm für mich denn noch Sinn machen würde. Naja, alleine ist sowieso alles doof, aber den ganzen Nachmittag (wenn Regine sich auskuriert und schläft) wollte ich auch nicht im Apartment bleiben. Der Plan stand schnell fest: Ich gondel alleine auf den Berg hoch! Regine war soweit „verarztet“ und schlief schon wieder – los gehts!
Allerdings war das jetzt auch wieder nicht so einfach. Brașov hat über 230.000 Einwohner – zählt damit schon zu einer Großstadt. Der Verkehr hier – Katastrophe! Dreispurige Kreisverkehre und Rumänen die so fahren, als gäb’s keinen Morgen mehr, machten dem Vitara und mir Angst. Doch wir haben uns wacker bis zum auserkorenen Parkplatz durchgekämpft. *tschakka* Allerdings war hier nichts frei! Also mal das schlaue Internet fragen, wo man parken soll. „Eine der besten Optionen ist das Parken in der Nähe der Strada Castelului oder Strada Nicolae Bălcescu. Beide Straßen bieten gute Parkmöglichkeiten“ – sagt Google. Okay, na dann mal los. Gleich den ersten Vorschlag angesteuert und voll ins Klo gegriffen. Das war nix. Um es kurz zu machen, ich habe eine Stunde benötigt, bis ich in irgendeiner Seitenstrasse den Vitara ganz klein gefaltet hab (Seitenspiegel) – da passte er hin. Gerade so. Gut, dass er so klein ist! 🤗
Jetzt aber – auf zur Talstation der Gondel. Ich will euch doch Eindrücke dieser tollen Stadt zeigen. Denkste Puppe! Ich dacht ich fall vom Glauben ab, als ich die Schlange dort gesehen hab. Da steh ich ja ewig an! Nee – sorry! Dann gibts eben keine Bilder. Gute Nacht aus Brașov!
Fazit: Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es das war? Reingelegt! 🤪
„Also keine Gondelfahrt heute!“, dacht ich mir. Gut, dann wenigstens was Essen. Hab mir dann gleich erstmal einen Hotdog gegönnt – nichts Dolles aber sehr lecker. Ich saß so auf der Bank und schaute in der Gegend rum, erkundigte mich Zuhause ob alles okay ist und stellte fest: Donnerlüttchen! Schon 16:30 Uhr. Um 17 Uhr fährt die letzte Gondel hoch und um 18 Uhr wieder runter. Vielleicht nochmal schauen?
Und siehe da: Vorm Häuschen nur noch wenig Leute. Allerdings ist das Häuschen hoch und breit und da drin stehen immer noch viel zu viele. Egal, versuchen! Um 17:15 stand ich endlich in der Gondel. Proppevoll übrigens – passen aber auch nicht viel Leute rein. Die Fahrt dauert etwa zwei Minuten und wenn man den richtigen Platz hat, sieht man bestimmt auch was. Aber ich dachte mir: Oben hat man eh den besten Blick, also was soll’s. Und so war es dann auch. Von der Bergstation aus sind es noch etwa 500 Meter Fußweg bis zum „Brasov“ Schriftzug, der ein wenig an das Hollywood Sign erinnert. Der Ausblick von hier ist gigantisch. Doch es geht noch etwas weiter hoch und man findet sich dann am Vârful Tâmpa wieder. An diesem Punkt sind es 960 Höhenmeter über Null.
Die Zeit lief mir weg. Schließlich fährt die letzte Gondel um 18 Uhr. Aber für ein paar kurze Kopter-Shots hat’s dann zum Glück doch noch gereicht.
Im Sauseschritt bin ich dann wieder Richtung Bergstation und kam gerade rechtzeitig zur letzten Gondel, die auch nur noch halb voll war. Wieder im Tal angekommen, gönnte ich mir erstmal einen riesen Pancake mit Nutella und hab mir noch ein wenig die Innenstadt bei einem Cappuccino angesehen.
Damit Regine aber noch ihre Bananen, Salzstangen, das Knäckebrot, den Tee und Zwieback bekommt, muss ich dringend einkaufen. Die Läden hier haben immerhin Sonntags geöffnet, allerdings machen die um 20 Uhr zu. Also Sightseeing für beendet erklärt und den „Männer Shoppingmodus“ aktiviert.
Und so endet der Tag dann doch noch mit ein paar schönen Eindrücken. Doch wie geht es weiter? Müssen wir abbrechen und nach Hause fahren oder geht’s Regine morgen wieder besser? 🍀
Fazit: Brașov hat echt viel zu bieten! Allerdings ist es eine Großstadt und wieder so gar nicht unseres. Aber der „Gondelberg“ weiß zu beeindrucken und wenn man genug Zeit hat, kann man hier auch in der Natur wandern gehen. Die 7 Leitern sind bestimmt auch nochmal ein ganz tolles Erlebnis. Aber hey: Aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben! 😃
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Gute Besserung und hoffentlich geht es schon wieder besser damit ihr noch einen schönen restlichen Urlaub, mit wundervollen Eindrücken, erleben könnt ☺️
Super schöne Bilder und ein ganz toller Blog 👍
Als ob man selber dabeigesessen wäre
LG Jessi
Vielen Dank für das tolle Feedback! 🙂