📍 Alessandria
🗓️ 2025-09-13
🌡️ 21°C
🚙 233 km gefahren
Alle Pläne standen auf der Kippe. Unser Wunsch, dass sich die Lenkung über Nacht von selbst reguliert, blieb leider unerfüllt – sie ging weiterhin ungleichmäßig, mal schwer, mal leicht. An entspanntes Fahren war nicht zu denken. Was nun? Wir mussten aus der Unterkunft raus, also steuerten wir das nächste Restaurant Zur goldenen Möwe an. Dort gab’s Kaffee und Strom für unsere Recherchen. Und siehe da: Die Italiener können es! Der Cappuccino bekam solide 4 von 5 Punkten.
Parallel standen wir in regem Kontakt mit unserem treuen Adrian, der uns mit seinem unermüdlichen Einsatz und als Dolmetscher am Telefon zur Seite stand. Laut Google sollten hier Werkstätten offen haben, dem war aber nicht so. Zwar fanden wir eine, aber die hatte „zu viel zu tun“. Keine Hilfe.
Wir waren hin- und hergerissen: Plan in abgespeckter Version weiterverfolgen oder lieber direkt abbrechen? Erster Schritt: langsam weiter Richtung Heimat.
Bei einer leckeren Pasta in der Mittagspause spielten wir alle Optionen durch. Abbrechen? Das fühlte sich total falsch an. Schließlich kamen wir sowieso an einigen Punkten unserer geplanten Route vorbei, wenn wir gen Norden fuhren – warum also nicht zumindest noch das eine oder andere mitnehmen?
Dann der Lichtblick: Adrian schickte uns eine Telefonnummer und einen Standort, nicht weit entfernt. Über etliche Kanäle hatte er jemanden erreicht, der bereit war, uns zu helfen. Allein die Aussicht auf jemanden, der den Vitaralino einmal richtig durchleuchtet, ließ das Stimmungsbarometer wieder steigen.
Und tatsächlich: Ein junger Rumäne (wie könnte es anders sein 😍) nahm sich unserer an. Er schaute unter die Motorhaube, fand das Problem sofort – und versprach, uns zumindest kurzfristig für den Rest des Urlaubs flottzumachen. Mit einer dreiviertel Dose Rostlöser, die er zweckentfremdet als Schmiermittel nutzte, lief die Lenkung schon deutlich leichter. Zusätzlich reparierte er noch eine lose Halterung am Servoölbehälter. Nach knapp zwei Stunden stand fest: Wir konnten die Reise fortsetzen!
An dieser Stelle müssen wir einfach Danke sagen: Adrian, der uns mit seinem unermüdlichen Einsatz, seinem Netzwerk und als Dolmetscher am Telefon unterstützt hat, und seinem Landsmann hier am Mittelmeer, der in bester Schraubermanier Hand angelegt hat. Die beiden kannten sich vorher nicht – und trotzdem haben sie gemeinsam unseren Urlaub gerettet. Während eine andere Werkstatt meinte, das Servoöl sei zu dünn und müsse gewechselt werden, reichte dem Schrauber ein kurzer Blick und eine Portion Rostlöser. Zack, Problem gelöst. Genau so erkennt man eben einen „richtigen“ Schrauber. 🙏
In Summe hatten wir nur einen Tag verloren, da wir eh schon etwas umgeplant hatten. Und mit leuchtenden Augen hieß es: weiter geht’s!
Die Landschaft veränderte sich – warmes Klima, Olivenbäume, Fichten und Lärchen neben Palmen an der Straße. Entlang der Küste zogen Yachthäfen, imposante Villen und Nobelhotels vorbei, bevor uns der Weg für die Nacht weg vom Mittelmeer ins Landesinnere führte, in die Nähe von Mailand – auf ganze 140 Höhenmeter. 😲
Und die Kaffeestatistik? Auf der Autobahn lachte uns immer wieder eine Kaffeetasse an, der wir nicht widerstehen konnten. Es gab sie sogar in Large! Nach all der Unsicherheit hatten wir uns das verdient – und der große Becher Cappuccino bekam ebenfalls 4 von 5 Punkten.
Fazit: Tag 8 war ein Wechselbad der Gefühle: von der Sorge, den Urlaub abbrechen zu müssen, bis hin zur Freude über schnelle, unkomplizierte Hilfe. Vitaralino lenkt wieder, die Tour geht weiter – und wir sind mehr denn je gespannt, was die nächsten Tage bringen. 🚙✨
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Kontakte sind einfach immer wichtig. Schöne Fahrt weiterhin