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📍 Zweibrücken

🗓️ 2025-04-20

🌡️ 19 °C

🏍️ 339 km gefahren

Heute ging’s richtig los. Kurven, Landschaft, Kilometer – das volle Programm. Schon kurz nach dem Start zeigte das Sauerland, was es kann: kurvige Straßen, mal lang und zügig, mal schmal und gemütlich, immer eingebettet in leuchtend gelbe Rapsfelder. Der Fahrtwind war angenehm, die Laune gut – und die Sonne gab alles.

Ein kurzer Stopp bei einer offenen Bäckerei brachte den ersten Cappuccino des Tages. Und der war richtig gut – 4 von 5 Kaffeetassen! Kuchen? Fehlanzeige. Das Frühstück war zu gut, da passte kein Stück rein.

Nach dem Bäckerbesuch ging’s weiter – und plötzlich zeigte das Navi einen breiten blauen Streifen auf der Karte. „Oha, ein Fluss?“ dachte ich noch – und war völlig überrascht, als ich merkte: Das ist der Rhein!

Klingt vielleicht banal, aber ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, schon so schnell dort zu sein. Eigentlich wollte ich irgendwo am Ufer anhalten und ein paar schöne Bilder für Pawtrail machen – stattdessen landete ich direkt auf dem Rhein.

Mit der Fähre ging’s für 4 Euro ans andere Ufer – und diese spontane Überfahrt war irgendwie besonders. Ein kleines Highlight, das so gar nicht auf dem Zettel stand.

Am anderen Ufer angekommen, schraubte ich mich mit der GS in Sankt Goar über einen kleinen, unscheinbaren Weg den Berg hinauf. Oben wartete schon der nächste Pawtrail-Moment: Balou, ein freundlicher, wuscheliger Hund (vermutlich Labradoodle), war mit seinem Herrchen unterwegs. Wir kamen kurz ins Gespräch, Balou posierte fürs Foto – und ich hatte mein tierisches Motiv im Kasten.

Dann meldete sich die GS mit 85 km Restreichweite. „Alles easy,“ dachte ich – bis sie nach einem Kilometer plötzlich nur noch 80 anzeigte… und kurz darauf 75. Der Zeiger sank schneller als mein Vertrauen. Für einen Moment war ich mir nicht sicher, ob ich gleich Pause mache oder schiebe.

Zum Glück tauchte wie aus dem Nichts eine Tankstelle auf – mit McDonald’s als Seelentröster gleich nebenan.

Zeit für Junk Food und die erste Verbrauchsmessung: knapp über 5 l/100 km. Die alte Lady ist also nicht nur charmant, sondern auch sparsam unterwegs.

Weiter ging’s durch die hügelige Landschaft, vorbei an Feldern, Höfen und Dörfern. In der Nähe von Grumbach wurde das Wetter zusehends wechselhafter. Das Navi meldete noch 1,5 Stunden bis zur französischen Grenze – und das RegenRadar kündigte an: „Da kommt was!“ Und tatsächlich – kurz vor Zweibrücken gab’s dann auch den ersten Schauer. Kurz, aber intensiv genug, um zumindest ein bisschen das „Abenteuer Nass“ anzuschneiden.

In Zweibrücken angekommen ist die französische Grenze nun in Reichweite. Für heute reicht’s – 339 kurvige Kilometer sind genug. Abendessen gibt’s stilecht aus der Satteltasche: belegtes Brötchen mit Käse vom Bäcker, dazu ein Apfel aus dem Hotel in Winterberg und ein paar Vorräte (Würstchen, Kekse). Frühstück morgen: ein Schokobrötchen, der Kaffee wird unterwegs aufgetrieben.

Und noch ein kleiner Nachtrag:

In der Bäckerei heute Morgen wurde ich draußen von zwei Verkäuferinnen angesprochen – ob ich sie mitnehme. Natürlich nur im Spaß. Als ich dann erzählte, woher ich komme und wohin ich noch will, kam sofort die Frage: „Alleine? Macht das überhaupt Spaß?“

Ja! Macht es. Klar, mit Regine wär’s noch schöner – aber wenn’s mal nicht klappt, muss das Abenteuer nicht ausfallen. Alleine reisen heißt frei sein, spontan entscheiden, keine Kompromisse. Und genau das genieße ich gerade – auf dem Weg in die Vogesen und darüber hinaus.

Fazit: 339 Kilometer, ein Cappuccino, ein Labradoodle, ein Schauer – und ganz viel Fahrspaß. Das Abenteuer nimmt Fahrt auf.

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2025-04-20 Zweibrücken